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Nachgefragt bei Janik Unger

Verbandsleben
25. Juli 2025

Janik Unger ist seit April 2025 Teil der dbb jugend nrw-Landesjugendleitung. Im Interview spricht er darüber, was ihn antreibt, warum er die Lehrkräfte-Ausbildung verändern möchte und was gute Gewerkschaftsarbeit für ihn ausmacht.

Steckbrief Janik Unger

Wie alt
30

Wohnort?
Solingen

Familienstand?
ledig

Gewerkschaftlich aktiv seit?
dreieinhalb Jahren – mit Beginn meines Lehramtsstudiums

Fachgewerkschaft?
Junger VBE

Bei der dbb jugend nrw aktiv seit?
Dem Herbst-LJA 2024. Vorher habe ich schon die ein oder andere Veranstaltung besucht, die die Landesjugendleitung angestoßen hat.

Mit welchen Eigenschaften würdest du dich beschreiben?

Ich bin ein sehr offener und kommunikativer Typ, aber auch ehrgeizig und immer für das Team aktiv.

Warum bist du gewerkschaftlich aktiv geworden?

Die Ausbildung für das Lehramt ist nicht gut – nicht mehr zeitgemäß. Aus diesem Grund gibt es so viele, die während des Studiums schon aussteigen. Die Attraktivität fehlt also schon in der Ausbildung. Daran wollte ich etwas verändern.

Hast du persönliche Vorbilder?

Losgelöst von der Gewerkschaftsarbeit: Meinen Großvater. Er hat sich immer für seine Werte eingesetzt und hart gearbeitet.

Innerhalb der Gewerkschaft: Daniel Weber. Er hat so eine Lockerheit, aber setzt sich für die Belange der Leute ein. Da gucke ich mir das ein oder andere ab.

Wann ist ein Gewerkschafter ein guter Gewerkschafter?

Wenn man andere nach außen vertritt, sollte man sein eigenes Ego hintenanstellen und die Belange und Anliegen der Mehrheit nach vorne holen. Ein guter Gewerkschafter sollte bereit sein für Diskurse, aber auch für Kompromisse. Aber auch eine gewisse Kampfeslust gehört dazu. Wir sind ja nicht dazu da alles abzunicken – zum Beispiel bei den Tarifverhandlungen – sondern hartnäckig zu sein.

Was bringt dich auf die Palme?

Das Bild, das der Öffentliche Dienst hat und das Klischee, dass Beamte faul sind. Das hält sich nun schon über so viele Jahre. Gerade auf den Lehrern wird unfassbar viel rumgehackt: „Ihr macht so viel Urlaub“ – in Wahrheit gehen viele auf dem Zahnfleisch.

Welchen Fehler kannst du bei anderen am leichtesten entschuldigen?

Wenn jemand etwas falsch gemacht oder etwas vergessen hat – das würde ich immer verzeihen. Grundsätzlich verzeihe ich vieles. Außer: Zu spät zu kommen ohne Bescheid zu sagen.

Stört dich das schlechte Image von Gewerkschaftern bei Arbeitgebern?

Das stört mich nicht. Aus Sicht vieler Arbeitgeber sind wir lästig – aber das ist gut, denn es zeigt, dass wir einiges richtig machen. Wir sollten uns als Vermittler zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern sehen.

Deine Stärken?

Ich gehe vorurteilsfrei auf Menschen zu. Jeder bekommt also erstmal eine Chance. Außerdem bin ich sehr durchsetzungsstark, wenn ich weiß, dass ich für die Mehrheit arbeite.

Deine Schwächen?

Also – die Sache mit dem Organisationskalender … ich kann schon mal einen Termin verdaddeln und dann fällt mir der Termin erst einen Tag vorher wieder ein und ich mache Dinge auf den letzten Drücker. Am Ende bin ich aber da. Ehrensache! 🙂

Dein bislang größter Erfolg?

Gewerkschaftlich betrachtet: Dass ich jetzt in der Landesjugendleitung bin. Das ist der erste Schritt für das, was die Zukunft bringen soll.

Privat betrachtet: Dass ich es geschafft habe als Fotograf die Akkreditierung für die 4. Liga zu bekommen.

Dein bislang größter Flop?

Dass ich zweieinhalb Jahre für den Führerschein gebraucht habe und zig Fahrstunden. Alle meine Freunde hatten den Führerschein längst.

Was machst du gerne in deiner Freizeit – außer ehrenamtlich arbeiten natürlich?

An unserem Haus werkeln. Ich habe die Garage umgebaut in ein eigenes Home-Gym. Denn ich mache gerne Sport. Spazierengehen mit dem Hund steht auch auf der Liste der Lieblingsbeschäftigungen ebenso wie selbst Pizza zu backen oder sich mit Freunden zu treffen.

Ohne was kommt ein Gewerkschafter nicht aus?

Ganz klar: Ohne andere Gewerkschaftsmitglieder und den Rückhalt der anderen. Und ohne Kaffee. Ohne den wird’s schwierig.

Was soll dir mal nachgesagt werden?

Dass ich meinen Prinzipien treu geblieben bin und immer ein sehr witziger, aber auch wenn nötig ernster Mensch war. Und dann vielleicht noch, dass ich ganz nette Fotos gemacht habe.

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