Führungstraining: Was man von Eseln lernen kann
Für ihr Führungstrainings-Seminar Ende April hatte die dbb jugend nrw ganz besondere Referentinnen angeheuert: vier Eseldamen. Was Esel-Wandern mit Personalführung zu tun hat und welche Erfahrungen die Teilnehmenden machten, beschreibt Teilnehmerin Michelle in ihrem Seminarbericht:
Vier Eseldamen mit unterschiedlichen Charakteren haben uns sehr hautnah gezeigt, wie wichtig es ist, seine Führungsweise ganz individuell anzupassen. Sabrina Alexander von Ruhresel hat uns bei bestem Wetter für einen Tag in die Natur eintauchen lassen und mit vielen neuen Erkenntnissen und Erfahrungen bereichert. Und ganz nebenbei haben wir mit den Eseldamen an unserer Seite am Ende des Tages knapp 10.000 Schritte zurückgelegt.
Aber von vorn: Nach dem Kennenlernen, einer kleinen Fellpflege und dem Anlegen des Halfters ging es auch schon los in die Natur. Abwechselnd mit jeder Eseldame konnten die Abschnitte des Spaziergangs bestritten werden und wir bemerkten, wie unterschiedlich die einzelnen Verhaltensweisen sind. Entsprechend abwechslungsreich gestaltete sich die Führung am anderen Ende des Führstricks, also bei den Teilnehmer/innen.
Ging Mathilde doch ganz selbstsicher voran, war es Elli, die sich eher im hinteren Bereich wohlfühlte und den Spaziergang langsam aber sicher genoss. Da Esel sich in Paaren wohlfühlen, reihte sich Isabella als zweite und Lotte gerne als dritte ein. Die Begegnung mit einem Hund war für die neugierige Isabella aufregend, wohingegen Lotte davon gar nichts mitbekam und ganz mit sich selbst beschäftigt war.
Die als stur geltenden Denker analysieren ihre Situation und entscheiden dann ganz situativ, wie sie weiter vorgehen. Führungskräfte sollten diese Eigenschaft ebenfalls besitzen. Neben klarer Körpersprache ist ein achtsamer Umgang in beiden Situationen unerlässlich.
„Das Hamsterrad sieht nur von innen aus wie eine Karriereleiter“ dieser Impuls hat uns noch einmal verdeutlicht: Jeder und jede kann Führung auf die eigene Weise gestalten und sollte sich nicht von immer da gewesenen Vorstellungen über Führung einschränken lassen.
Getreu dem Motto „Sei (k)ein Esel!“ können wir dem Vorurteil standhalten und einige hilfreiche Eigenschaften mitnehmen. Die ruhigen und willensstarken Esel haben deutlich gemacht, dass reiner Krafteinsatz nicht zielführend ist und Einfühlungsvermögen sehr hilfreich ist – ob bei der Esel-Wanderung im Wald oder im täglichen Umgang mit dem Team.