
Spende der dbb jugend nrw hilft Leben zu retten
Jeden Tag totkranken Menschen eine Hoffnung auf Weiterleben schenken zu können, das ist die positive Bilanz, die die Westdeutsche Spenderzentrale durch ihre Vermittlung von Stammzellenspendern ziehen kann. Die Mitglieder der dbb jugend nrw leisten nun einen Beitrag, um diese Arbeit zu unterstützen.
Auch wenn der Landesjugendtag – das höchste Gremium der Deutschen Beamtenbund-Jugend NRW (dbb jugend nrw) – in diesem Jahr nur rein virtuell zusammenkommen konnte, bremste das die Mitglieder des gewerkschaftlichen Jugendverbandes keineswegs in ihrem Willen, neben ihren eigenen Anliegen auch an andere zu denken: Sie nahmen mit großem Engagement an einer Tombola für den guten Zweck teil. Aus diesem Topf konnte die neue Vorsitzende der dbb jugend nrw, Susanne Aumann, nun 500 Euro an die Westdeutsche Spenderzentrale übergeben: eine Organisation, die sich um Typisierung von Stammzellenspendern und deren Vermittlung als Stammzellenspender und damit potenzielle Lebensretter kümmert.
Wenn die Chemotherapie nicht hilft
Pro Jahr erkranken in Deutschland rund 14.000 Menschen an der lebensbedrohlichen Krankheit Leukämie – auch Blutkrebs genannt. Hinter diesem Begriff verbirgt sich konkret eine Gruppe von Krebserkrankungen des blutbildenden Systems. Was den verschiedenen Erkrankungsformen jedoch gemein ist: Alle gehen von den Knochenmarkszellen aus – also von dem Ort, an dem das Blut produziert wird. In der Regel ist bei Leukämiekranken die Zahl der weißen Blutkörperchen im Blut stark erhöht.
Wenn Strahlen- oder Chemotherapie nicht wirken, ist eine Stammzellentherapie oft die einzige Möglichkeit, den Betroffenen zu helfen und sie im besten Falle zu heilen. Der Grund: Oft sind bei leukämiekranken Menschen die eigenen blutbildenden Stammzellen mutiert. Nur neue Stammzellen können ihnen helfen. Denn gelingt eine Stammzellentransplantation, übernehmen die übertragenen neuen Zellen nach wenigen Wochen die Aufgabe, gesunde Blutzellen zu bilden.
Suche nach passendem Spender ist schwer
Die Suche nach einem Spender ist allerdings schwer und gleicht der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Denn damit die Stammzellenspende funktionieren kann, müssen verschiedene Merkmale (HLA-Merkmale) in den Zellen von Spender und Patient übereinstimmen. Die Blutgruppe hingegen spielt dabei entgegen einer häufigen Fehlannahme keine Rolle. Oft beginnt die Suche nach einem Spender in der eigenen Familie. Doch nur in 25 Prozent der Fälle werden die Betroffenen dort fündig. Sehr viel häufiger ist es, dass ihre einzige Chance darauf zu überleben vom Finden eines vollkommen fremden Spenders abhängig ist.
Diesen zu finden, grenzt an ein Wunder. Die rechnerische Wahrscheinlichkeit liegt laut Informationen der Deutschen Krebsgesellschaft im besten Fall bei 1 zu 20.000 und im schlechtesten Fall bei 1 zu mehreren Millionen.
Durch Pandemie weniger Spender
Als sei die Suche nicht schon schwer genug, macht die Pandemie den Helfern das Leben zusätzlich schwer: Denn nicht nur die Zahl der finanziellen Spenden ist eingebrochen. Wo es weniger Kontakt gibt und wo weniger Aufklärungs- und Informationsarbeit betrieben wird, lassen sich zudem weniger Menschen typisieren, erzählt Christina Valero Gomez von der Spenderbetreuung der WSZE. Darum versucht die WSZE bei möglichst vielen stattfindenden Blutspende-Terminen dabei zu sein und zeitgleich zur Blutspende aufzuklären und eine Typisierung anzubieten.
Denn durch einen einfachen Wangenabstrich, den man auch selbst mit einem Test-Kit machen kann, lässt sich ermitteln, welche Merkmale der jeweilige Spender trägt. Damit kann man sich in der Spenderdatenbank erfassen lassen und selbst zum Lebensretter werden. 150 Mal im Jahr führt eine Typisierung bei der WSZE zu einer Stammzellenspende.
Typisierung kostet Engagement und Geld
Das Problem aber: Die Laboruntersuchungen für die Typisierung kosten Geld. 50 Euro sind nötig, um einen Menschen zu typisieren und danach als Spender in die Datenbank aufnehmen zu können. Doch nicht jeder kann oder mag die Kosten für die Typisierung selbst übernehmen, möchte aber dennoch zur Verfügung stehen. Für solche Fälle ist es dringend nötig, Spendenwillige an der Hand zu haben, die die Laboruntersuchungen finanzieren und damit eine Spende im Nachhinein überhaupt erst möglich machen.
„Durch die finanzielle Unterstützung der dbb jugend nrw können wir nun zehn neue Menschen als potenzielle Stammzellenspender typisieren lassen“, sagt Gomez. Wer darüber hinaus noch mehr tun möchte, kann zudem selbst eine Typisierung machen. Dazu kann man das Test-Kit direkt bei der WSZE anfordern oder beim Hausarzt oder einem beliebigen Blutspende-Termin in der Nähe eine solche durchführen lassen.
Bis zum 61. Lebensjahr bleiben die Daten dann in der Stammzellenspenderdatei. Danach werden sie automatisch gelöscht. Und wer weiß: Vielleicht konnte man bis dahin schon selbst ein Menschenleben retten.
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