Alpen-Exkursion: hoch hinaus mit der dbb jugend nrw
Zu den Klassikern im Seminarprogramm der dbb jugend nrw gehört die jährliche Alpen-Exkursion: Untergebracht in einem urigen Hotel mitten im Allgäu geht es auf mehreren Tagestouren hoch hinaus in die faszinierende Berglandschaft von Deutschland und Österreich. Ein paar Dinge waren anders in diesem Jahr: kein Tropfen Regen, ganz neue Strecken und diverse Sprünge in glasklare quellfrische Naturpools zur Abkühlung. Wieso für ihn die Exkursion wirklich etwas sehr Besonderes war, berichtet Teilnehmer Marc:
Bei einem ersten Beschnuppern im digitalen Vortreffen sechs Wochen vor der Exkursion konnten wir schon erste Eindrücke von den Menschen sammeln, mit denen wir diese intensiven Tage verbringen würden. Hierbei wurde auch schon deutlich, dass mehrere Wiederholungstäter*innen unter den Teilnehmenden waren: meist ein Zeichen für tolle und beliebte Seminare. Das Kennenlernen wurde dann in einer gemeinsamen Gruppe bei Signal und während der Anreise ins Allgäu in Fahrgemeinschaften – liebevoll Racingteams getauft – vertieft. Aber auch die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln, die einer der Teilnehmenden gewählt hatte, war entspannt und sehr idyllisch, als nach und nach die Städte immer offeneren Gebieten und Bergen und Flüssen wichen.
Unsere Homebase: Das Hotel Pfeiffermühle
Unser Rückzugsort für die 5-tägige Veranstaltung war das Hotel Pfeiffermühle: ein kleines, wundervoll abgelegenes Hotel kurz vor der deutsch/österreichischen Grenze – sehr gemütlich und charmant urig. Das Essen war super, abwechslungsreich und nach Vorankündigung bekamen auch unsere vegan und vegetarisch lebenden Wandergefährt*innen vollwertige Mahlzeiten serviert. Rein theoretisch wäre sogar das Zubereiten von Speisen in den Doppelzimmern möglich, die mit eigener kleiner Küche inkl. Herd, Spülbecken und Kühlschrank ausgestattet waren. Gebrauch machen musste davon aber niemand.
Erstes Zusammenkommen und Einkehren
Unser Anreisetag war von warmem Sommerwetter geprägt. Nach und nach trudelten alle am Hotel ein und sammelten sich auf der Terrasse unter den Sonnenschirmen. Bei kühlen Getränken entstanden tolle Gespräche in der neuen Gruppenkonstellation, in der man sich sofort aufgenommen fühlte. Es wurde deutlich, dass die Teilnehmenden hinsichtlich Lebensphasen und persönlichen Hintergründen sehr heterogen aufgestellt waren, es aber viele Gemeinsamkeiten gab. Alle waren Gewerkschaftsmitglieder und alle hatten Lust auf tolle Wanderungen in den Bergen des Allgäus und auf gemeinsames Erleben. Also brachen wir direkt zu einer ersten Probewanderung auf und kehrten bei unserer ersten Alpe ein.
Einkehr am ersten Wandertag: Bad Kissinger Hütte im Tannheimer Tal
Abends stand dann die erste Teambuildingeinheit auf dem Programm. Referent Markus Klügel erklärte uns anhand einer sogenannten Team-Uhr den Prozess, den ein Team in den Phasen Forming, Storming, Norming und Performing durchläuft. Nach der Theorieeinheit hatten wir Gelegenheit, das Gelernte bei einem gemeinsamen Abend in der Praxis anzuwenden. Dafür, dass wir uns alle noch gar nicht richtig kannten, hat der schon sehr viel emotionale Tiefe.
Unser Tagesablauf und die Touren
Die anschließenden drei Wandertage starteten stets mit einem gemeinsamen leckeren und ausgiebigen Frühstück, bei dem auch direkt der Proviant für die Tagestouren vorbereitet wurde. Anschließend brachen wir mit dem Auto zu den Startpunkten der Touren auf und kehrten nach der Wanderung erschöpft und zufrieden zum Hotel Pfeiffermühle zurück. Vor dem warmen Abendessen blieb meist ein wenig Zeit zur freien Gestaltung, welche durch gemeinsames Yoga oder einfach nur Chillen genutzt wurde. Danach gab es die Theorieeinheit über Teambuilding, welches mit einem gemütlichen Beisammensein abschloss.
”Wandern ist für mich Zurücklassen des Alltags, Eintauchen in die Natur, Kennenlernen meiner körperlichen und emotionalen Grenzen, Wahrnehmen von Weite und das Gefühl, mit etwas Wunderschönem verbunden zu sein. Das alles gepaart mit einer tollen Gruppe, in der wir diese Erfahrungen teilen und uns gegenseitig unterstützen konnten, hat diese Exkursion zu etwas sehr Besonderem für mich gemacht.
MarcTeilnehmer Alpen-Exkursion
Während der Wanderungen machte uns das sehr heiße aber auch sehr schöne Sommerwetter zu schaffen, jedoch sorgten die Höhenwinde, regelmäßige Trinkpausen und die ein oder andere Wasserstelle mit Sprüngen in kühle Wasserfälle für ausreichend Abkühlung. Wir alle kamen auf die ein oder andere Art an unsere Grenzen, wurden aber von der unglaublich vielseitigen Aussicht und den Tageszielen (meist die Einkehr in einer Alpe) belohnt. Zudem entwickelte sich während dieser Zeit ein Wir-Gefühl: Wir achteten aufeinander, nahmen Rücksicht und ließen auch ausreichend Freiraum für das Individuum, denn ein Team zu sein heißt auch, nicht alles zusammen machen zu müssen.
Die zweite Tour bot der Gruppe atemberaubende Aussichten vom Fellhorngrad
Jede der drei Touren hatte ihren ganz eigenen Charme und wurde von Markus sorgfältigst auf Grundlage des Feedbacks der Teammitglieder*innen erstellt. So hatten wir bei unserer ersten Tour stets unser Tagesziel, die Alpe, vor Augen, die mit jedem Schritt näher rückte und für einen Extraschub Motivation sorgte. Bei der zweiten Wanderung beschritten wir einen Höhenweg auf dem Rücken der Berge, welcher Erinnerung an die Wanderung der Gefährten aus “Der Herr der Ringe” hervorrief. Bei der letzten Wanderung teilten wir uns in zwei Gruppen auf, trafen aber als Team bei einer Gumpe (einem Gewässer, welches durch einen Wasserfall gespeist wird) zum gemeinsamen Baden wieder zusammen.
Abreise und zurück in den Alltag
Die Alpenexkursion 2023 schloss mit dem Fazit der fünf Finger, bei dem alle benennen sollten, was gut war, gelernt wurde, doof war, man dem Team mitteilen möchte und was vermisst wurde. Es wurde deutlich: Richtig Doofes gab es nicht, mal abgesehen von einigen nervigen Fliegen und einem fehlenden Lieblingsgericht. Gutes hingegen gab es zu viel, um es an dieser Stelle aufzuzählen. Das muss man schon selbst erleben – zu empfehlen ist es allemal!
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