Nachgefragt bei Susanne Aumann
Seit dem 20. Landesjugendtag ist Susanne Aumann die neue Chefin der dbb jugend nrw. Hier erfahrt ihr, warum sie sich gewerkschaftlich engagiert, was sie mit auf eine einsame Insel nehmen würde und für was sie mitten in der Nacht aufstehen würde.
Steckbrief Susanne Aumann
Wie alt
31 Jahre
Wohnort?
Aachen
Wo arbeitest du?
Im Ordnungsamt der Stadt Aachen
Familienstand?
Verheiratet
Gewerkschaftlich aktiv seit?
2010 bin ich – kurz nach Beginn meiner Ausbildung – komba-Mitglied geworden und wurde in der komba-Jugendgruppe aktiv
Fachgewerkschaft?
komba jugend nrw
Bei der dbb jugend nrw aktiv seit?
2013 – da war ich zum ersten Mal beim LJA und bin kurz danach in die Kreisjugendgruppe Aachen gekommen
Mit welchen Eigenschaften würdest du dich beschreiben?
Ich bin ein sehr herzlicher und ehrlicher Mensch. Das Zwischenmenschliche ist mir wichtig. Außerdem bin ich bin gut strukturiert und organisiert.
Wenn du eine berühmte Persönlichkeit der Vergangenheit oder Gegenwart treffen könntest, wen würdest du treffen wollen?
Nach der besonders anstrengenden Zeit der Pandemie würde ich mich gerne einmal mit Frau Merkel unterhalten. Ich finde, es gibt in so einer weltweiten Ausnahmesituation kein Richtig und kein Falsch. Zwar sind viele Entscheidungen sehr umstritten, aber Deutschland ist verglichen mit anderen Ländern verhältnismäßig gut durch die Pandemie gekommen. Ich wüsste gerne von ihr wie sie sich gefühlt hat, gerade wenn sie unter Beschuss war.
Was bringt dich auf die Palme?
Ausgehend von meinen eigenen Werten kann mich Unehrlichkeit auf die Palme bringen. Ich kann es vor allem überhaupt nicht leiden, wenn Menschen mir direkt ins Gesicht lügen.
Für was würdest du mitten in der Nacht aufstehen?
Für meine Freunde und meine Familie würde ich sofort aufstehen in der Nacht, wenn es darum geht, sie zu unterstützen oder helfen zu können.
Deine Stärken?
Ich bin ein Organisationstalent und sehr verlässlich. Außerdem wird mir nachgesagt, ich hätte ein außerordentlich gutes Zeitmanagement. Zudem gehöre ich zu der Fraktion: 100 Prozent – ganz oder gar nicht. Ich bin sehr verlässlich.
Deine Schwächen?
Manchmal habe ich eine zu hohe Erwartungshaltung an mich selbst. Ich würde gerne alles schaffen und alles erfüllen. Aber mit Blick auf mein Zeitmanagement muss ich sagen: Auch mein Tag hat nur 24 Stunden. Darum bleiben Dinge – vor allem im Haushalt – schon mal liegen. Es fällt mir manchmal schwer, Aufgaben abzugeben. Stattdessen würde ich mich am liebsten selbst um alles kümmern. Aber das ist natürlich ungünstig, wenn man Arbeiten in einem Team auf mehreren Schultern verteilen möchte. Darum arbeite ich in der Sache sehr an mir.
Was würdest du mit auf eine einsame Insel nehmen?
Meinen Mann, weil ohne ihn kann ich nicht lange sein. Wir sind seit fast 14 Jahren ein Paar, also fast unser halbes Leben zusammen. Außerdem bin ich bekannt dafür, dass mir mein Handy an die Hand gewachsen ist: Das Handy mit entsprechender Stromversorgung würde ich auch mitnehmen.
Dein bislang größter Erfolg?
Im beruflichen Kontext ist das: Ich habe neben meinem Beruf noch ein Studium absolviert und trotzdem weiter gewerkschaftlich gearbeitet. 2017 habe ich meinen Master of Public Administration gemacht. Darauf bin ich stolz.
Dein bislang größter Flop?
Ich bin nicht wirklich tollpatschig, hab mir aber durch einen Sturz mal eine Party und die Wochen danach genommen. Wir waren auf dem Weg zu einer Geburtstagsfeier. Auf der Treppe im eigenen Haus bin ich ausgerutscht und hab mit den Mittelfußknochen dreifach gebrochen. Folge: Keine Party und sechs Wochen auf Krücken.
Warum bist du gewerkschaftlich engagiert?
Zu Beginn meiner Ausbildung bin ich in die komba eingetreten, weil man mir die Bedeutung einer Mitgliedschaft sehr gut vermittelt hat. Dann habe ich über die Arbeit in der Jugend-und Auszubildendenvertretung (JAV) ein gutes Netzwerk bekommen. Der Solidaritätsgedanke hat mich so in den Bann gezogen, dass ich die gewerkschaftliche Arbeit nie mehr missen wollte.
Wann ist ein Gewerkschafter ein guter Gewerkschafter?
Man muss in erster Linie ein offenes Ohr haben, um die Inhalte anderer zu hören und auch zu verstehen. Zudem sollte ein Gewerkschafter gut kommunizieren können und das was er aufnimmt, richtig weitergeben.
Ohne was kommt ein Gewerkschafter nicht aus?
Ohne Hartnäckigkeit – der Fähigkeit, nicht gleich aufzugeben, wenn etwas nicht direkt erfolgreich ist, sondern zuverlässig an seinen Forderungen im Sinne der Beschäftigten festzuhalten. Wichtig finde ich auch, dass man sich mit dem Anliegen, das man vorbringt, identifiziert, auch wenn es einen selbst nicht betrifft. Es ist wichtig, dass man sich trotzdem für dieses Anliegen und viele andere stark macht.
Wenn du drei Wünsche frei hättest, was würdest du dir wünschen?
Dass die Pandemie vorbei ist und alle ein Stück Normalität zurückbekommen. Dieser Wunsch ist natürlich von der derzeitigen Lage geprägt. Die Pandemie beschäftigt mich beruflich wie privat sehr.
Allen Menschen in meinem Umfeld, dass sie gesund bleiben. Man hat gerade jetzt gemerkt, wie wichtig der Wert Gesundheit ist.
Mit Blick auf die Gewerkschaft: Dass alle Forderungen und der Einsatz für die Verbesserung von Arbeit im Öffentlichen Dienst von Erfolg gekrönt sind.
Was soll dir mal nachgesagt werden?
Ich würde mich freuen, wenn man mir nachsagt, dass ich immer zuverlässig war, mich für meine Mitmenschen eingesetzt habe und starke Arbeit geleistet habe.