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Neue Landesjugendleitung will an Erfolge der letzten Jahre anknüpfen

Verbandsleben
26. April 2021

Ein Landesjugendtag als digitale Hybridveranstaltung? Geht das? Die klare Antwort: Ja! Mit rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern fand der 20. Landesjugendtag zum Teil in Bergisch Gladbach und gleichzeitig überall in NRW statt. Mit vielen Verbandsvertretern, Politikern, verschiedenen Meinungen und neuen Zielen für die Zukunft.

Alles auf Abstand: luftig gestellte Tische im Tagungsraum

Ein ungewohntes Bild zeigte sich am vergangenen Freitag im Kardinal Schulte Haus in Bergisch Gladbach. Da, wo eigentlich 150 Gäste sitzen sollten, lagen vor allem viele Strippen, dazwischen waren wenige weit aus­ein­andergerückte Einzeltische aufgebaut. Direkt vor dem Podium strahlten statt vieler bekannter Gesichter riesige Monitore. Laptops, Mikrofone und Mehrfach­steck­dosen gehörten zu den wichtigsten Utensilien des Tages. Statt mit freudigen Umarmungen begann die Veranstaltung für die Landesjugendleitung und das Team um sie herum mit Corona-Tests und Distanz. Das schwierigste: Die, die eigentlich die Veranstaltung aus­machen – die jungen Mitglieder der Deutschen Beamtenbund-Jugend Nordrhein-Westfalen (dbb jugend nrw) -, durften aufgrund zu hoher Inzidenzwerte nicht nach Bergisch Gladbach kommen.

„Ich wusste in jedem Moment, dass ihr da seid“

Doch sie waren trotzdem da – virtuell. „Vor mir steht ein riesiger Fernseher, auf dem eure ganzen Gesichter zu sehen sind. Auch über vier Jahre als Landesjugendleiter wusste ich in jedem Moment, dass ihr da seid“, mit diesen emotionalen Worten verabschiedete sich Moritz Pelzer als Landesjugendleiter der dbb jugend nrw nach einer inhaltsreichen Wahlperiode, die nun auch noch in ereignisreichen Zeiten – mitten in einer schon mehr als ein Jahr andauernden Pandemie – zu Ende ging.

Genau das brachte auch das Leitmotto dieses beson­deren Landesjugendtages zum Ausdruck: „Öffentlicher Dienst: WIR regeln das!“. „Das ist mehr als ein Motto“, machte Pelzer deutlich. Es sei auch ein Zeichen an die Politik. Denn in allen Krisen der Neuzeit war auf den Öffentlichen Dienst Verlass – so wie auch jetzt.

Landespolitik bringt Wertschätzung zum Ausdruck

Der scheidende Landesjugendleiter Moritz Pelzer blickte zurück auf die Arbeit der letzten vier Jahre

Dem pflichtete auch NRW-Ministerpräsident Armin Laschet in seinem persönlichen Videogrußwort zur Eröffnung der Veranstaltung bei: „Wir regeln das – damit bringen Sie das Selbstverständnis zum Ausdruck, mit dem die vielen Be­schäf­tigten im Öffentlichen Dienst auch in der Pandemie für die Bürgerinnen und Bürger da sind.“ Wertschätzung gegenüber der seit Monaten von den Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes geleisteten Arbeit brachte auch NRW-Innenminister Herbert Reul zum Ausdruck, der sich live in einem Impulsvortrag digital an die Teilnehmenden richtete.

Ihren Respekt für die dbb jugend nrw und deren Arbeit formulierten auch Justizminister Peter Biesenbach, Schul­ministerin Yvonne Gebauer, Kommunalministerin Ina Scharrenbach sowie Kinder- und Jugendminister Dr. Joachim Stamp in ihren digitalen Grußworten. Christoph Dammermann, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, sprach live-digital zu den Teilnehmende und ging dabei auch auf die besondere Bedeutung der Digitalisierung ein, die durch die Pandemie an Fahrt aufgenommen habe.

Worum es in Zukunft gehen soll

Um Aufgaben wie diese voranzutreiben, gaben die Delegierten in der Arbeitstagung ihr Votum zu Anträgen zu genau diesen Themen. So will der Verband sich in seiner künftigen Arbeit um das Voranbringen der Digitalisierung kümmern und in Hinblick auf die Attraktivität des Öffentlichen Dienstes um Inhalte wie „digitale Ausstattung von Auszubildenden und Arbeitsplätzen“ kümmern.

Unterstützung erhielten die jungen Beschäftigten dabei von Roland Staude, Vorsitzender des DBB NRW. Die Arbeits­be­dingungen der Beschäftigten im Öffentlichen Dienst hätten sich seit der Corona-Pandemie kaum verbessert. Die Zeit vor dem zweiten Lockdown sei nicht richtig genutzt worden, betonte er.

Dafür, dass nach unermüdlichem Arbeitseinsatz nun auch die Arbeit der Menschen in den Verwaltungen honoriert werden müssten, sprach sich dbb-Bundesjugendleiterin Karoline Hermann aus: „Klatschen ist nicht genug. Schon gar nicht, wenn wir nach dem Klatschen die Klatsche kriegen.“ Fast sei es soweit nämlich bei den letzten Tarifverhandlungen gekommen, monierte Herrmann und verwies auf eine neue Chance bei den im Herbst bevor­stehenden Tarif­ver­hand­lungen für Länder und Kommunen.

Delegierte konnten virtuell mitdiskutieren

Abwechslungsreich führte Moderator Nils Beckmann durch die Veranstaltung, die sich digital für alle Beteiligten anders anfühlte als normalerweise. Neuland betrat die dbb jugend nrw in ihrem LJT-Digital-Format auch bei der Podiums­dis­kussion zum Thema „Öffentlicher Dienst in Zeiten von Corona“. Dort nämlich konnten die Mitglieder des gewerk­schaft­lichen Jugend­dach­ver­bandes ähnlich wie bei der prominenten Sen­dung „Hart aber fair“ per Chat an der Diskussion teil­nehmen.

Höhepunkt der Öffentlichkeitsveranstaltung war die Podiumsdiskussion vor Ort

Im Plenum saßen Vertreter der Politik, wie der Parlamentarische Geschäftsführer und Sprecher für Arbeit, Gesundheit, Soziales und Kommunalpolitik der Grünen-Landtagsfraktion Mehrdad Mostofizadeh und FDP-Landtagsabgeordneter Ralf Witzel (der digital ein kurzes Vorabstatement abgab), Gesundheitsexperte Sven Steffes-Holländer, Chefarzt der Heiligenfeld-Klinik in Berlin, sowie Martin Bornträger, der als Präsident der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung den Blick auf die Situation bei den Studierenden richtete. Den Input aus der Praxis brachten Susanne Aumann als Vertreterin eines Ordnungsamtes sowie Judith Butschkau und Teresa Jedinat ein. Beide sind in der Finanzverwaltung beschäftigt.

Ein 'Das haben wir immer schon so gemacht' hat es bei uns nie gegeben.

Moritz Pelzerehem. Landesjugendleiter dbb jugend nrw

Neben inhaltlichen Anträgen zu Themenfeldern wie Jugendarbeitslosigkeit, Dienstrecht oder der Stärkung des Ehrenamtes standen emotionale Momente auf der Agenda: Nach vier erfolgreichen Jahren verabschiedeten sich gleich mehrere Mitglieder des Vorstandes. Moritz Pelzer blickt damit zurück auf eine intensive Zeit des politischen Austauschs und einer überdurchschnittlich hohen Zahl an Kontakten zur politischen Ebene, bei denen er gemeinsam mit den ebenfalls scheidenden Vorstandsmitgliedern Jennifer Ferdinand, Marcel Huckel und Sebastian Schallau sowie Saskia Bläsius als kooptiertes Mitglied viel für den Verband bewegt werden konnte. „Ein ‚Das haben wir immer schon so gemacht‘ hat es bei uns nie gegeben“, sagte Moritz Pelzer.

Künftig wird Susanne Aumann (komba) als Landesjugendleiterin die Geschicke des Dachverbandes lenken. Judith Butschkau (DSTG) bleibt dem Gremium erhalten und wird zukünftig das Amt der 1. Stellvertreterin bekleiden. Auch Teresa Jedinat (DSTG) wurde für weitere vier Jahre gewählt und wird als Stellvertretende Landesjugendleiterin ihre Tätigkeit im Vorstand fortführen. Neu als Stellvertreter/innen ins Team gewählt wurden Nicole Schorn (komba) und Daniel Weber (VBE). Moritz Schuster (DPolG) ergänzt die Landesjugendleitung als kooptiertes Mitglied. „Die dbb jugend nrw hat klar unter Beweis gestellt, dass sie sich nicht aufhalten lässt“, sagte Landesjugendleiterin Susanne Aumann in ihrem Schlusswort. Auch weiterhin gelte deswegen: „WIR regeln das!“.

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