It’s a match! – Gewerkschaftsjugend trifft Politik
Ein politischer Diskurs im Dating-Gewand und 40 junge Gewerkschafter/innen – wie passt all das zusammen? Die diesjährige Frühjahrs-Tagung der dbb jugend nrw am 1./2. April in Dortmund zeigte: sehr gut! Das flotte Format der Veranstaltung brachte sogar Landtagsabgeordnete ins Schwärmen.
Getreu dem diesjährigen Jahresthema des gewerkschaftlichen Jugendverbands „mit mischen – mit bestimmen – MIT DIR!“ standen Partizipation und Austausch bei der Frühjahrs-Tagung des Landesjugendausschusses (LJA) mit rund 40 jungen Ehrenamtlichen am vergangenen Wochenende im Vordergrund.
Auf ein Date mit Landtagsabgeordneten
Passend dazu stand gleich ein Highlight auf dem Programm: Beim Speed-Dating konnten die Mitglieder mit Spitzenvertreter/innen aus der Landespolitik schnell und unkompliziert ins Gespräch kommen. Gleich fünf Politiker/innen stellten sich den kritischen Fragen der Mitglieder.
Das Konzept war dabei so einfach wie effektiv: Die Teilnehmenden wechselten in fünf Gruppen von einem Thementisch zum nächsten, um innerhalb von jeweils 12 Minuten, zwar nicht die große Liebe, aber jede Menge Antworten auf ihre Fragen zu finden. Durch die Kürze der Zeit galt es, schnell auf den Punkt zu kommen. Keine Chance für lange Floskeln, sondern klare Haltung war gefragt. Für alle Beteiligten eine erfreuliche Abwechslung.
So stand am ersten Thementisch der Innenpolitische Sprecher der CDU-Fraktion Dr. Christos Katzidis zum Thema „Innere Sicherheit“ zur Verfügung. Ein Bereich, den insbesondere auch die dbb jugend nrw sehr bewegt und der für einen regen Austausch sorgte. Rund um das Thema „Bildung“ stand die schulpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion Franziska Müller-Rech an Thementisch zwei Rede und Antwort. Die Wichtigkeit von Chancengleichheit im Bildungsweg und die bildungspolitische Aufarbeitung der Coronapandemie wurden hier ausführlich diskutiert. Volkan Baran von der SPD-Fraktion und Mitglied im Ausschuss für Familie, Kinder und Jugend war Ansprechpartner für „Partizipation“ und „Demokratie“ am dritten Tisch. Er betonte noch einmal die Wichtigkeit des Öffentlichen Dienstes, um die Demokratie in Deutschland zu schützen.
”Hass ist keine Meinung.
Susanne AumannVorsitzende der dbb jugend nrw
Zu den aktuellen Herausforderungen im Bereich der „Pflege“ setzen sich die Teilnehmenden am vierten Thementisch eifrig auseinander. Hier lieferte Susanne Schneider, Sprecherin für Gesundheit und Pflege der FDP-Fraktion, Antworten auf die brennenden Fragen, insbesondere auch mit Blick auf ihre eigenen Berufserfahrungen. An Tisch fünf stand Mehrdad Mostofizadeh von der GRÜNE-Fraktion und Sprecher für Arbeit, Gesundheit, Soziales und Kommunalpolitik zum Thema „Kommunales“ bereit. Für alle Beteiligten besonders relevant: eine erfolgreiche Digitalisierung in der Kommune.
Die Runden vergingen wie im Flug und es hätte wohl noch lange weiterdiskutiert werden können. Auch wenn die politischen Positionen durchaus unterschiedlich waren – in einer Sache waren sich alle einig: Ein zweites Date kann es gerne geben.
Gegen Hass, für eine starke Demokratie
Auch Landesjugendleiterin Susanne Aumann freute sich über den gelungenen Austausch im DJH Jugendgästehaus Dortmund. Sie betonte die Wichtigkeit der Demokratie in der heutigen Zeit und machte deutlich: „Hass ist keine Meinung!“.
Besondere Grußworte gab es in diesem Jahr gleich von drei Seiten. Himmet Ertürk, stellvertretender Vorsitzender des DBB NRW, lobte die Arbeit der dbb jugend nrw und bestärkte die Mitglieder in ihrem Tun: „Euer Engagement zeigt Wirkung!“. Dem schloss sich auch Florian Schütz an als stellvertretender Bundesjugendleiter der dbb jugend. Auch die Vorsitzende der örtlichen Kreisjugendgruppe, Sabrina Rehbann, begrüßte die Delegierten in Dortmund und gab eine kleine Einführung zur Stadt.
Mit vielen Projekten ins weitere Jahr
Die restliche Zeit war gut gefüllt mit spannenden Inhalten. Die Landesjugendleitung (LJL) berichtete über die gewerkschaftliche Arbeit der vergangenen Monate. Dabei ist die Liste lang: politische Gespräche, Seminare und Austauschtreffen – die LJL ist gut vernetzt. Der Ausblick auf die kommenden Wochen machte klar: Es geht genauso weiter. Nach wie vor beschäftigt der Angriffskrieg auf die Ukraine die dbb jugend nrw sehr, insbesondere mit Blick auf die Region Tschernihiw, wo ihr langjähriger Partner sein Zuhause hat. Susanne Aumann stellte noch einmal die Spendenaktion der BBBank zugunsten von Betroffenen vor und berichtete von der aktuellen Lage der Freunde vor Ort.
Doch nicht nur die LJL hatte viel zu berichten. Auch die Vertreter/innen der Kreis- und Fachgewerkschaftsjugendgruppen stellten ihre Arbeit vor. Ob Weihnachtsaktion, Bungeejumping oder eine Gruppenzugfahrt durch NRW – die jungen Mitglieder zeigten sich in viele Richtungen engagiert.
Auf ein baldiges Wiedersehen
Nach einem arbeitsreichen und intensiven ersten Arbeitstag freuten sich alle auf den gemeinsamen Ausklang. Im nahegelegenen Bierhaus konnte beim Kneipenquiz mit Wissen rund um Dortmund, NRW und die dbb jugend nrw geglänzt werden. Anschließend wurde noch kräftig weitergefeiert und getanzt. Schon jetzt freut sich die LJL auf das nächste Wiedersehen im Herbst am 4./5. November.