Skip to main content

Neue Wege in den Polizeiberuf für Schüler mit mittlerem Bildungsabschluss

Jugendpolitik, Öffentlicher Dienst
28. Mai 2021

Der Einstieg in den Polizeiberuf ist in NRW zukünftig auch mit mittlerem Bildungsabschluss möglich. Die Landes­re­gierung stellte hierzu jüngst einen neuen Bildungsgang vor. Die „Fachoberschule für Wirtschaft und Verwaltung, Schwerpunkt Polizeivollzugsdienst“, kurz Fachoberschule Polizei (FOS Polizei), richtet sich an Absolventinnen und Absolventen mittlerer Schulabschlüsse oder solche mit einer Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe.

„Es ist wichtig für die Zukunft der Polizei NRW, dass das Potential junger Menschen mit mittlerem Bildungsabschluss erkannt und gefördert wird. Diese Öffnung ergänzt die bewährten Wege in den Polizeivollzugsdienst und stärkt die Bil­dungs­gerechtigkeit in Nordrhein-Westfalen“, meint Moritz Schuster, selbst Polizeibeamter und kooptiertes Mitglied in der Landesjugendleitung der Deutschen Beamtenbund-Jugend NRW (dbb jugend nrw).

Die zweigeteilte Laufbahn (gehobener und höherer Dienst) wird bei der Polizei NRW beibehalten, denn der zweijährige Bildungsgang beinhaltet die Fachhochschulreife und damit die Zugangsvoraussetzung für einen anschließenden Bachelor­studiengang an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW.

Die Schülerinnen und Schüler absolvieren im ersten Ausbildungsjahr ein einjähriges Praktikum in einer Kreis­polizei­behörde, die zweite Jahrgangsstufe soll dann ausschließlich aus Unterricht bestehen und mit der Fachhochschulreifeprüfung abschließen. Gleich­zeitig sichern sie sich eine vorbehaltliche Ein­stellungs­zusage für das Duale Studium bei der Polizei NRW, sofern sie den Abschluss erfolgreich bestehen und die beamtenrechtlichen Voraussetzungen weiterhin erfüllen.

„Laut einer aktuellen Umfrage des Markt­forschungs­insti­tuts Trendence ist die Polizei NRW auf Platz 1 der attrak­tivsten Arbeitgeber für Schülerinnen und Schüler in NRW. Da ist es nur richtig, jungen Menschen un­ab­hängig von ihrem Schulabschluss die Möglichkeit zu geben, den Polizeiberuf zu erlernen. Der neue Bildungs­gang ist ein deutliches Zeichen für mehr Vielfalt im Polizeiberuf und mehr Chancen für die junge Ge­ne­ra­tion“, so die Vor­sitzende der dbb jugend nrw, Susanne Aumann.

Der Bildungsgang wird laut Mitteilung der Landesregierung im Rahmen eines Schulversuchs in enger Abstimmung zwischen dem Ministerium für Schule und Bildung und dem Ministerium des Innern durchgeführt. Die Erprobung erfolgt an elf Berufskollegs, beginnt mit rund 300 Plätzen im Schuljahr 2022/23 und läuft nach aktueller Planung bis ein­schließlich Schuljahr 2028/2029:

Regierungsbezirk Arnsberg:
• das Konrad-Klepping-Berufskolleg in Dortmund
• das Klaus-Steilmann-Berufskolleg in Bochum

Regierungsbezirk Detmold:
• das Rudolf-Rempel-Berufskolleg in Bielefeld

Regierungsbezirk Düsseldorf:
• das Max-Weber-Berufskolleg in Düsseldorf
• das Kaufmännische Berufskolleg Walther Rathenau in Duisburg

Regierungsbezirk Köln:
• das Berufskolleg an der Lindenstraße in Köln
• das Ludwig-Erhard-Berufskolleg in Bonn
• das Berufskolleg Kaufmännische Schulen des Kreises Düren

Regierungsbezirk Münster:
• das Hansa-Berufskolleg in Münster
• das Kuniberg Berufskolleg in Recklinghausen
• das Berufskolleg Königstraße in Gelsenkirchen

Es ist wichtig für die Zukunft der Polizei NRW, dass das Potential junger Menschen mit mittlerem Bildungsabschluss erkannt und gefördert wird.

Moritz SchusterPolizeibeamter

In Kürze beginnt die Bewerbungsphase: Interessenten können sich im Zeitraum vom 01.06.2021 bis 08.10.2021 zentral beim Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten der Polizei NRW (LAFP NRW) für einen Praktikumsplatz und eine vorbehaltliche Einstellungszusage bei der Polizei bewerben. Der Bewer­bungs­zeit­raum für einen Schulplatz an einem der elf Berufskollegs läuft ab Beginn des 2. Schulhalbjahrs 2021/22, wobei die genaue Terminleiste von den jeweiligen Schul­trä­gern festgelegt wird. Einheitlicher Ausbildungsbeginn für den ersten Ein­stellungs­jahr­gang „FOS Polizei“ ist der 01.08.2022.

Mehr dazu

Unterführung

Düstere Aussichten für „Generation Corona“

Jeder Zehnte in Deutschland ist zwischen 15 und 24 Jahre alt. Auf diese jungen Menschen schauen Zukunftsforscher mit Sorge. Denn sie trifft die Pandemie in einer Zeit wichtiger Entwicklungsbereiche: dem Erwachsenwerden, der Part­ner­suche und der Berufswahl. Was werden die Folgen für diese Generation sein?
2. Februar 2022

© 2024 dbb jugend nrw