
Generation Z findet starke Gewerkschaften wichtig
Harte Tarifverhandlungen mit Arbeitsniederlegungen bei der Deutschen Bahn, Streiks an deutschen Flughäfen und im Nahverkehr – das Streiken scheint gefühlt kein Ende zu nehmen. Dennoch stehen besonders junge Menschen Gewerkschaften positiv gegenüber – das zeigt eine Umfrage.
Die Mehrheit der Menschen in Deutschland findet es eher positiv, wenn Gewerkschaften mehr Macht und Einfluss im Land haben. Das zeigt eine von RTL in Auftrag gegebene Forsa-Umfrage. Überraschend: Vor allem die Generation Z – konkret die 18- bis 29-Jährigen – findet dies wichtig. 72 Prozent gaben an, dass sie gewerkschaftlichen Einfluss gut finden. Bei den über 60-Jährigen sprechen sich 55 Prozent für durchsetzungsstarke Gewerkschaften aus.
In Summe streiken Deutsche wenig
Die Zustimmung fällt in Ost (63 Prozent) und West (60 Prozent) beinahe gleich aus. Erhebliche Unterschiede zeigen sich jedoch zwischen den verschiedenen Altersgruppen. Anhänger der Grünen sind mit 79 Prozent etwas positiver gegenüber Gewerkschaften eingestellt als Anhänger der SPD (71 Prozent). Innerhalb der FDP-Wähler sowie der CDU-Wähler halten sich Skeptiker und Befürworter in etwa die Waage.
Auch, wenn sich in Deutschland derzeit gefühlt die Streiks häufen: Hierzulande gehen die Menschen vergleichsweise wenig auf die Straße. Das zeigen Zahlen des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung. So kamen Frankreich und Belgien in der Vergangenheit auf rund fünfmal mehr Streiktage als Deutschland. In Deutschland streiken pro 1.000 Beschäftigte laut der Erhebung 17 Menschen, in Belgien 98 und in Frankreich sogar 110.