Neue Kooperation: dbb jugend nrw unterstützt junge Talente
Nach der Schule in den Job durchstarten – hört sich einfach an. Ist es aber für viele Jugendliche nicht. Ihnen fehlt der Plan, manchen die Unterstützung und wieder anderen erstmal der Glaube an sich selbst. Ein Netzwerk von ehrenamtlichen Mentoren will das verändern – und die dbb jugend nrw ist Teil davon.
Freiheit kann auch Fessel sein. In einer Zeit unüberschaubar vieler Jobmöglichkeiten, Ausrichtungen und Wege dorthin ist es für Jugendliche alles andere als easy, Zukunftspläne zu schmieden. Schülerpraktika schön und gut. Aber die verhelfen – über Ein-Tages-Ausflüge in einen Job hinaus – meist kein auch nur annährend realistisches Bild vom jeweiligen Job. Was außerdem, wenn der richtige Jobtreffer noch nicht dabei war? Oder was, wenn man gar keinen Plan hat, wie man es anpacken soll, unsicher in Sachen Bewerbung ist, einfach mal einen guten Rat braucht oder einen Anknüpfungspunkt?
Für eine erste kleine Zahl junger Talente hat das Stochern im Nebel ein Ende. Dank der „Talentschmiede e.V“ – einer Initiative, die ganz jung in Aachen an den Start ging. Die Talentschmiede, das waren zu Beginn zehn Freunde rund um den Podcaster und sozial engagierten Polizisten Robert Schumann. Sie ließen sich von Schumanns Vision anstecken, Jugendlichen in schwierigen Zeiten von Orientierung und Talentsuche zur Seite zu stehen. Und das weniger mit finanzieller Unterstützung als vielmehr mit Wissen und Netzwerken.
”Es geht darum, Jugendlichen zur Seite zu stehen, ihre Stärken und Talente zu identifizieren sowie ihre Träume und Ziele zu verwirklichen.
Robert SchumannGründer Talentschmiede e.V.
Zu diesem Netzwerk wird in Zukunft auch die Deutsche Beamtenbund-Jugend NRW (dbb jugend nrw) gehören. Ganz frisch ist diese Kooperation geboren und soll mit den Aufgaben der Talentschmiede im nächsten Jahr und vielen weiteren wachsen.
„Was uns eint ist der Wille, für Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit zu arbeiten“, sagt Susanne Aumann als Vorsitzende der dbb jugend nrw. Da brauchte es nicht lange, bis der Funke übersprang.
„Uns geht es darum, Jugendlichen zwischen 15 und 25 Jahren dabei zur Seite zu stehen, ihre Stärken und Talente zu identifizieren und ihnen Unterstützung zu geben, ihre Träume und Ziele zu verwirklichen“, sagt Robert Schumann, Gründer und Vorsitzender des im November 2021 gegründeten Vereins.
Wie hilft man Jugendlichen, ihre Träume zu leben?
Wie aber macht man das? Die Herausforderung nämlich: Zwar bringen alle Mentoren – inzwischen sind es 21 – den Willen zu ehrenamtlichem und sozialem Engagement mit. Was aber sollte man in welcher Reihenfolge anpacken, wie vernetzt man sich weiter, wie gibt man gutem Willen eine Struktur?
„Wir hatten das Glück, eines von 100 ‚Startsocial e.V.‘-Stipendien zu bekommen“, sagt Schumann. Seit November 2022 erhalten die engagierten Netzwerker nun erst selbst einmal Unterstützung von Mentoren. Das Ziel: Ihre Ideen und Projekte weiterzuentwickeln. Was 21 Menschen mit ihrem Wissen aus 35 Berufsfeldern, neun Kulturen und zehn Sprachen als Potenzial mitbringen, soll für Jugendliche nutzbar gemacht werden.
Auf Augenhöhe sein
Den derzeit sieben Talenten – und in Zukunft weiteren – soll all dies zu Gute kommen. Das Anliegen der Mentoren: Den jungen Menschen auf Augenhöhe so lange zur Seite zu stehen, wie sie es wünschen. Konkret kann das sein, dabei zu helfen, ein realistisches Bild von einem Beruf zu bekommen – mit allen schönen, aber auch den schwierigen Seiten, die ein Job haben kann“, sagt Schumann. Eine Idee von einem Berufsbild vermittelt zwar auch eine Berufsbeschreibung und die Informationen, die beispielsweise das Arbeitsamt geben kann. Mit einem Menschen zu sprechen, der diesen Beruf ausübt, und zu hören, welchen Weg er dorthin genommen hat, kann jedoch ein großer Mehrwert sein.
”Der Kick muss von den Talenten selbst ausgehen.
Robert SchumannVorsitzender Talentschmiede e.V.
In der Talentschmiede geht es darum, Talente sichtbar zu machen, und jungen Menschen das Rüstzeug mit auf den Weg zu geben, das sie brauchen, um ihre Persönlichkeit weiterzuentwickeln. „Das kann ein Rhetorik-Training sein, aber auch ein Präsentationstraining oder Bewerbungsunterstützung“, sagt Schumann.
Was dem Gründer der Initiative am Herzen liegt: „Unsere Mentoren sind ohne Druck und Verpflichtung unterwegs. Der Kick muss von den Talenten selbst ausgehen“, sagt Schumann. „Wir wollen vermitteln, dass die Jugendlichen selbst das Potenzial haben, das sie am Ende zu ihrem eigenen Ziel bringen wird“. Die Coaches seien unterstützend da zur Stelle, wo sie gebraucht werden.
Im Jahr 2023 plant die Talentschmiede die nächsten Schritte: Das Netzwerk soll weiter wachsen, es sollen mehr Talente hinzukommen und man will das bislang eher regional angesiedelte Angebot aus Aachen ins ganze Land NRW holen.
Im nächsten Beitrag erfahrt ihr noch mehr darüber, wie das – nicht zuletzt auch mit Hilfe der dbb jugend nrw – gelingen soll.