Eigentlich sollte es nach Feierabend nur eine Pizza sein. Doch nachdem Name und Adresse gesagt waren, kam eine Antwort, mit der man nicht rechnet: „Ach, sind Sie das von der Ausländerbehörde?“ Schon ist das ungute Gefühl wieder da, denn Gewalt gegen Beschäftigte im Öffentlichen Dienst bleibt ein Riesenthema. Das zeigte sich bei der Sicherheitskonferenz der dbb jugend nrw unter Beteiligung von NRW-Innenminister Herbert Reul.
Beschäftigte im Öffentlichen Dienst bekommen ihre eigene Todesanzeige zugeschickt, es fliegen Gullideckel auf Polizisten, Klinikbeschäftigte werden bespuckt. „Das darf und will ich nicht hinnehmen“, kommentiert NRW-Innenminister Reul auf der 9. Sicherheitskonferenz der dbb jugend nrw. Wie der Innenminister den Problemen unaufhörlich steigenden Übergriffszahlen begegnen will, machte er bei dem Treffen in Düsseldorf deutlich.
Angriffe gegen Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr erreichen neue Höchststände. NRW-Innenminister Reul spricht bei der Vorstellung der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik von einem Zehnjahreshoch. Ein alarmierendes Zeichen – genau vor der Sicherheitskonferenz der dbb jugend nrw am 18. März, an der Innenminister Reul als Keynote-Speaker teilnehmen wird.
Als die dbb jugend nrw die zunehmende Gewalt gegen öffentlich Bedienstete im Herbst 2013 erstmals zum Thema macht, sprechen erst wenige darüber. Mit dem Start ihrer Kampagne „Gefahrenzone Öffentlicher Dienst“ im April 2016 bringt die dbb jugend nrw das Thema in die große Öffentlichkeit. Nun ist ein weiterer wichtiger Akteur hinzugestoßen: die nordrhein-westfälische Landesregierung mit ihrem Landesprojekt #sicherimDienst. Drei Vertreter des Projekts waren jetzt zu Gast bei der Sicherheitskonferenz der dbb jugend nrw.
Siebzehn potenziell tödliche Angriffe auf Kommunalbeschäftigte mit Waffen oder Gegenständen listet die Stadt Köln in ihrem einzigartigen Meldesystem seit Januar 2019. Auf der Sicherheitskonferenz der dbb jugend nrw berichtete die Leiterin des Zentrums für Kriminalprävention und Sicherheit der Stadt über dieses System und wie es das Arbeiten für die Beschäftigten sicherer macht.
Bedrohung oder gar Körperverletzung – für viele Behördenbeschäftigte im In- und Außendienst ist dieses Problem allgegenwärtig. Wie aber dagegen vorgehen? Was kann man tun, um Mitarbeiter besser zu schützen? Eine gute Lösung für viele Behörden kommt aus Köln. Sie wird auf der 7. Sicherheitskonferenz der dbb jugend nrw vorgestellt.
Die Sicherheitskonferenz der dbb jugend nrw findet in diesem Jahr am Samstag, 28. August online als Video-Konferenz statt. Für den fachlichen Impuls stellt die Leiterin des Zentrums für Kriminalprävention und Sicherheit der Stadt Köln, Dolores Burkert, das Zentrale Melde- und Auskunftssystem bei Gefährdungen (ZeMAG) der Stadt vor. Wir freuen uns auf eure Anmeldungen!